Niederlage als Chance zur Neuaufstellung nutzen

Der FDP Kreisverband Ulm fordert die Vorstände von Landes- und Bundesverband der Freien Demokratischen Partei dazu auf, geschlossen zurückzutreten. Der Rücktritt von Parteichef Rösler allein genüge nicht. Das Ergebnis der Bundestagswahl habe gezeigt, dass die FDP mit ihrem derzeitigen Führungspersonal für die Bürger nicht mehr glaubwürdig und wählbar ist. "Die Mitglieder an der Parteibasis sind nicht länger bereit, sich Häme und Spott auszusetzen und dann noch die Totengräber der Partei öffentlich verteidigen zu müssen", sagte der Kreisvorsitzende Frederik Riek.

Das Ausscheiden der Partei aus dem Bundestag bringt aus Sicht des Kreisverbands die einmalige Chance zu einer grundlegenden Neuaufstellung des politisch organisierten Liberalismus in Deutschland, personell wie in vielen Punkten auch inhaltlich. "Unsere Inhalte dürfen nicht auf Steuersenkung und Zweitstimme reduziert werden. Und dem Einfluss von Lobbyisten gleich welcher Art müssen wir uns endlich entschieden entgegenstellen", betonte der Ulmer Stadtrat Erik Wischmann.

Die Bürger haben den für die Situation maßgeblich verantwortlichen Partei-Eliten durch Abwahl die Grundlage für ihre Arbeit entzogen. "Dadurch werden die Karten neu gemischt. Die FDP besetzte bisher die obersten Parteiämter vorwiegend mit Bundestagsabgeordneten und Ministern, und diese können sich jetzt nicht mehr auf ihren Status berufen", erklärte der stellvertretende Kreisvorsitzende Nicolas Marschall.

Der Kreisverband freut sich auf die sich hieraus ergebenden Chancen für die Partei und die vielen talentierten Köpfe, die erst in den letzten Jahren eingetreten sind oder bisher nur vor Ort aktiv waren. Er lädt alle interessierten Bürger dazu ein, sich durch ihre Mitgliedschaft und aktive Mitwirkung an der erfolgreichen Umsetzung dieser Erneuerung zu beteiligen. In einem nächsten Schritt wird die FDP Ulm eine eigene Liste für die Kommunalwahlen im Mai aufstellen.